Praxistipps zum Energie und Geld sparen

14.07.2022

Besonders wirksam sind Energiesparmaßnahmen überall dort, wo in einem Haushalt besonders viel Energie verbraucht wird: durchschnittlich mehr als 70 % der Energie wird für das Heizen verwendet, 16 % für die Warmwasserbereitung und 14 % für Strom.

Hier unsere Einspartipps:

Heizkörper
Damit Heizkörper effizient heizen, ist es wichtig, dass sie ihre volle Heizkraft entfalten können. Deshalb sollten alle Heizkörper mindestens einmal im Jahr entlüftet werden und anschließend der Heizungswasserdruck wieder hergestellt werden. Dazu muss evtl. Wasser in den Heizkreislauf zugeführt werden. Bitte kontaktieren Sie Ihren Hausmeister, denn dies geschieht direkt an der Heizung im Heizraum.
Achten Sie außerdem darauf, dass sich der Warmluftstrom vom Heizkörper ungehindert im Raum verteilen kann: stellen Sie keine Möbel vor Heizkörper oder decken Sie sie nicht mit Vorhängen ab. Ebenfalls wichtig: reinigen Sie Ihre Heizkörper regelmäßig, denn Staubansammlungen wirken wie eine Dämmschicht!

Über nicht oder unzureichend gedämmte Außenwände hinter dem Heizkörper geht sehr viel Wärme verloren. Ohne in die Baustruktur einzugreifen, können Sie für wenig Geld im nächsten Baumarkt dünne flexible Dämmmatten besorgen und zwischen Heizkörper und Wand schieben. Damit reduzieren Sie die allergrößten Verluste.

Raumtemperatur:

Durch die Absenkung der Raumtemperatur lässt sich beim Heizen am allermeisten sparen:

1 Grad Celsius weniger Raumtemperatur senkt den Verbrauch um rund 6 %.
Damit es aber nicht unangenehm kalt wird, passen Sie die Temperatur dem Raumtyp an:

21° C im Wohnzimmer
17 oder 18 °C im Schlafzimmer
Bei Standardreglern entspricht die Ventil-Stufe "2" etwa einer Raumtemperatur von 16° C, Stufe "3" etwa 20° C und Stufe "4" etwa 24° C.

Steuern Sie die Temperatur je nach Raumnutzung - also in Anwesenheitszeiten höher, in Abwesenheits- oder während der Schlafzeiten niedriger. Um die Temperatur besser steuern zu können, empfiehlt sich eine Nachrüstung mit intelligenten Einzelventilen oder einer intelligenten Gesamtsteuerung.

Wenn Sie die Temperatur erhöhen möchten, sollten Sie den Regler nicht auf Stufe "5" aufdrehen. Wird die Heizung, wenn auch nur kurzfristig, auf "5" eingestellt, steuert das unnötig viel heißes Wasser aus dem System durch den Heizkörper - was wiederum unnötig viel Energie verbraucht.

Ein regelmäßiger Luftaustausch schafft ein positives, gesundes Raumklima - und beugt außerdem der Schimmelbildung in Wohnräumen vor. Das beste Mittel für gut durchlüftete Wohnräume: Stoßlüften.

Richtig lüften:
Gelüftet werden sollte unbedingt in Form der sogenannten "Stoßlüftung" - also Fenster oder Balkontür mehrmals am Tag für mehrere Minuten ganz öffnen, frische Luft einlassen und danach wieder schließen. Durch gekippte Fenster geht unnötig viel Energie verloren!

Experten zufolge gehen in deutschen Haushalten bis zu 20 % der eingesetzten Heizungsenergie durch Zugluft an Fenstern und Türen verloren. Lassen Sie an kalten Tagen deshalb nachts die Rollos herunter und ziehen Sie die Vorhänge zu. Meist entweicht besonders viel der kostbaren warmen Luft entlang der Unterkanten der Türen, die ins Freie führen. Hier kann eine selbst angebrachte, einfache Dichtungsbürste deutlich spürbare Abhilfe leisten.

Warmwasserbereitung:
Kontrollieren Sie die Temperaturgrundeinstellung Ihres Brauchwassers: Sofern Sie Ihre Warmwassertemperatur ganz individuell regulieren können (z.B. bei Gas-Etagenheizung, Durchlauferhitzer, Untertischspeicher), sollten Sie unbedingt prüfen, ob Sie die Temperaturgrundeinstellung reduzieren können. Wenn Sie unter der Dusche viel Kaltwasser über den Temperaturhebel dazu mischen müssen, ist die Basistemperatur definitiv zu hoch gewählt. Achten Sie allerdings unbedingt darauf, dass die Temperatur im Warmwasserspeicher nie unter 60 Grad Celsius sinkt, da sich sonst Legionellen vermehren können.

Warmwasserverbrauch:

Die bewusste Nutzung von Warmwasser hat ein hohes Sparpotenzial. Wer unter der Dusche während des Shampoonierens den Wasserzufluss stoppt, senkt seinen Warmwasserverbrauch spürbar. Ebenfalls zu hinterfragen: Minutenlanges "Einweichen" von schmutzigem Geschirr unter einem laufenden Heißwasserstrahl.

Hebelstellung an Wasserarmaturen:
Waschbecken verfügen heute in den allermeisten Fällen über Einhebel- bzw. Thermostatmischer. Die meisten wählen eine mittlere Hebelgrundeinstellung, so dass sofort warmes Wasser zur Verfügung steht - nur: ist das wirklich immer nötig? Oft reicht kaltes Wasser aus oder es wird sogar nach dem Öffnen gezielt auf "Kalt" zurück reguliert. Dabei wird dann unnötig viel warmes Wasser verbraucht, weil dieses ja zunächst ungenutzt weg fließt. Deshalb am besten nach jeder Nutzung den Hebel wieder auf "Kalt" stellen!

Sparduschköpfe:
Fachleute gehen davon aus, dass normale Duschköpfe eine Durchflussmenge von rund 15 Litern haben und ein Duschvorgang von 8 Minuten mit rund 38° C warmem Wasser über 3 Kilowattstunden Energie verbraucht. Sparduschköpfe reduzieren diese Durchflussmenge ohne größere Komforteinbußen und können diesen Verbrauch deshalb deutlich senken.

Duschen statt Baden:
Baden mag sehr entspannend sein - Fakt ist allerdings, dass Duschen wesentlich weniger Wasser und deshalb auch weniger Energie verbraucht: Im Schnitt werden für ein Vollbad 120 Liter Wasser und für eine Dusche (ohne Sparduschkopf) etwas mehr als die Hälfte davon benötigt.

Stromverbrauch:

Standby:
Viele strombetriebene Geräte (TV, PC, ...) im Haushalt lassen sich besonders schnell nutzen, weil sie im sogenannten Standby-Modus ständig für das schnelle "Hochfahren" bereit sind. Genau das verbraucht vor allem in der Summe dieser Standby-betriebenen Geräte sehr viel Strom. Schätzungen zufolge bei einem 3-Personen-Haushalt immerhin bis zu 8 % des Gesamtstromverbrauchs.

Mit Zeitschaltuhren und / oder von Hand schaltbaren Steckerleisten lassen sich viele stromverbrauchende Geräte intelligent ein- und ausschalten. Strom wird dadurch nur dann verbraucht, wenn er tatsächlich benötigt wird - Standby-Geräte werden zum Beispiel zuverlässig vom Netz getrennt und wirklich ausgeschaltet und so angesteuerte Lampen brennen nur dann, wenn dies notwendig ist.

Lampen:
Tauschen Sie alle Glüh- und Halogenlampen gegen LED-Lampen aus. Damit können Sie damit rund 90 % Energie einsparen!

Energieeffizient kühlen und gefrieren:
Kühl- und Gefrierschränke zählen im Haushalt zu den größten Stromverbrauchern. Deshalb sollte bei einem Neukauf oder Tausch besonders genau auf die Energieeffizienzklasse geachtet werden.

Bei Tiefkühlgeräten sind meist -18 ° C optimal. Und bei Kühlschränken reichen meist 7° C im oberen Fach. Kühler sollten Sie den Kühlschrank nur stellen, wenn Sie häufiger besonders schnell verderbliche Lebensmittel (z.B. Hackfleisch) darin lagern.

1° C niedrigere Temperatur im Kühlschrank erhöht den Stromverbrauch um rund 6 %!

Tauen Sie Ihre Geräte rechtzeitig und regelmäßig ab. Zu viel Eis reduziert die Kühlleistung deutlich. Lassen Sie Speisen vor dem Einstellen komplett abkühlen und schließen Sie die Gerätetüre nach dem Öffnen schnell wieder, damit nicht zu viel Kälte entweichen kann. Außerdem sollten Sie stets überlegen: Muss all das, was kalt steht oder gefroren aufbewahrt wird, wirklich hinein? Lässt sich die Kühl- / Gefriergeräteanzahl im Haushalt gegebenenfalls reduzieren?

Braten, dünsten und kochen:
Das geht vor allem mit exakt auf die Kochplatte passenden Töpfen, dicht abschließenden Topfdeckeln und mit im separaten Wasserkocher zum Kochen gebrachtem Wasser! Wichtig dabei: Wasserkocher nur mit der exakt benötigten Wassermenge befüllen und Kochgut wie Gemüse oder Kartoffeln dann auch nicht vollständig mit Wasser bedecken, das schont das Kochgut und spart Energie. Elektroplatten können bereits vor Ende des Kochvorgangs herunter reguliert werden oder ganz ausgeschaltet werden. Die Restwärme kann genutzt werden.

Backen:
Und zwar am besten mit Umluft - denn damit sparen Sie im Vergleich zu klassischer Ober- / Unterhitze rund 15 % Energie. Darüber hinaus können Sie bei den allermeisten Backgerichten auf das in Rezepten oft empfohlene Vorheizen des Backofens verzichten - und gegen Ende des Backvorgangs die Wärmezufuhr komplett herunter regeln. Die Restwärme des Ofens erledigt den Backvorgang vollends!

Geschirr spülen:
Das funktioniert am besten, wenn Sie Ihre Spülmaschine (die übrigens deutlich effizienter mit Strom und Wasser umgeht, als Ihnen das bei einer Handwäsche gelingt) optimal ausnutzen. Also möglichst voll räumen - und dann idealerweise ein Eco-Programm wählen bzw. die Temperatur auf 45 bis 55° C einstellen. Lieber keine Kurzprogramme verwenden, denn die sind zwar schneller, spülen aber mit deutlich höheren Temperaturen!

Wäsche waschen:
Indem Sie die Waschmaschine möglichst gut befüllen und relativ niedrige Temperaturen wählen. Bei normal verschmutzter Alltagswäsche reicht fast immer 30 - 45° C aus! Und selbst sogenannte "Kochwäsche" kann in aller Regel mit 60° C gewaschen werden. Ebenfalls sehr empfehlenswert sind die Eco-Programme.

Wäsche trocken:
Ist es tatsächlich notwendig einen elektrischen Trockner zu verwenden? Kann Wäsche an frischer Luft und im Sonnenlicht trocknen, ist das für die Wäsche gut - und Strom spart es auch noch. Falls doch auf einen Trockner zurückgegriffen wird, sollte die Wäsche zuvor in der Waschmaschine im größtmöglichen Schleudergang von möglichst viel Wasser befreit werden. Dadurch wird die Trockenzeit (und damit der Stromverbrauch) drastisch reduziert.

Erhöhen Sie Ihre Vorauszahlungen!

Um mit der Energie-Abrechnung nächstes Jahr nicht böse überrascht zu werden, empfehlen wir Eigentümern ihre Hausgeldzahlungen jetzt zu erhöhen und bei den Mietern ebenfalls die Nebenkostenvorauszahlungen deutlich zu erhöhen.